Fordert ihr den Irrglauben eurer Figuren mit Plottwists heraus? Falls nicht, solltet ihr damit anfangen. Wieso ist das empfehlenswert? Weil ihr dadurch unglaublich viel zur Charakterentwicklung eurer Figuren beitragt und sie authentisch macht.
Menschen ändern sich nicht leicht. Wie wahrscheinlich ist es, dass wir unsere Weltansicht ändern, nur weil es uns jemand sagt? Wie wahrscheinlich ist es, dass wir einfach etwas tun, weil wir dazu aufgefordert werden? Was uns tatsächlich dazu bewegt, unsere Ansichten und Taten zu ändern, sind unsere Reaktionen auf die Folgen unseres Handelns.
Mit solchen Motiven erkennen wir unsere Fehler und fangen an, Dinge in einem anderen Licht zu betrachten, sie anzugehen und zu verändern. Es ist ein schleichender Prozess, aber gleichzeitig die natürliche Art und Weise, wie wir uns verändern. Praktisch eine authentische Entwicklung, die wir aufgrund unserer Erfahrungen machen. Und so sollte es auch bei euren Charakteren sein.
Wenn ihr an eure Hauptfigur denkt, wird sie zu Beginn der Geschichte sicherlich irgendeine Art von fehlerhafter Überzeugung haben. Sei es, wie etwas in der Welt funktioniert, eine Überzeugung, die verlernt werden muss, oder welchen Platz die Figur in der Welt innehat. Und mit diesem Irrglauben oder dieser Überzeugung sollte eure Figur im Laufe der Handlung immer wieder konfrontiert werden.
Eure Figur darf dabei ruhig falsche Entscheidungen treffen, bis sich diese so sehr häufen, dass sie gezwungen ist, diesen Irrglauben abzulegen und über sich hinauszuwachsen. So lange, bis sie zu der Erkenntnis gekommen ist, dass das, was sie zu Beginn der Geschichte geglaubt hat, falsch ist. Auch hier ist das große Schlagwort Entwicklung. Dass wir unsere Ansichten verändern, geschieht in der Regel nicht von heute auf morgen. Wir brauchen prägende Erlebnisse, die unser Mindset ändern, und genau diese Erlebnisse sollten auch eure Figuren erfahren, damit dieser Irrglaube im Laufe der Geschichte überwunden wird und sich die Charakterentwicklung wie von selbst gestaltet.